Was ist Arbeit?

Wenn man sich mit einem Begriff auseinandersetzen will, steht am Anfang dieses Prozesses meist eine Begriffsdefinition. Arbeit zu definieren, ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Arbeit ist ein Bestandteil unseres Lebens. Seit es Menschen und Zivilisationen gibt, gibt es auch Arbeit. Doch was versteht man unter diesem Begriff eigentlich?

Definition von Arbeit

Betrachtet man den Begriff Arbeit aus allgemeiner Sicht, beschreibt dieser eine Tätigkeit, die meist mit Anstrengungen verbunden ist. Diese Anstrengungen können sowohl körperlicher als auch geistiger Natur sein. Aus volkswirtschaftlicher Sicht stellt Arbeit einen Produktionsfaktor dar. Dieser ist für die Individuen mit der Erzielung eines Einkommens verbunden. Arbeit, die nicht mit einer Bezahlung verknüpft ist, gehört in der Volkswirtschaft nicht dazu. Arbeit ist jedoch ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte war der Mensch gezwungen, Arbeit zu verrichten. Er tat dies im Rahmen der Jagd oder später als Ackerbauer oder Viehzüchter. Anfangs wurde die Arbeit ausschließlich manuell verrichtet. Im Lauf der Zeit entwickelte der Mensch Werkzeuge und später auch Maschinen. Diese halfen ihm bei der Verrichtung der Arbeit.

Die Entwicklung der Arbeit

Im Mittelalter erfuhr die Arbeit durch einzelne Berufe und Berufsstände eine neue Bedeutung. Arbeit wurde als Mittel zum Zweck der Einkommenserzielung betrachtet. Es bildeten sich verschiedene Berufe heraus, die sich auf eine bestimmte Arbeit konzentrierten. Handwerksberufe wie Bäcker oder Schmied wurden in Zünften kategorisiert und Kaufleute bildeten eigene Gilden. Damit wurde die Arbeit zunehmend einer Organisationsstruktur unterworfen.

Durch das Prinzip der Arbeitsteilung wurde die Arbeit effizienter gemacht. In den Manufakturen des 17. Jahrhunderts arbeiteten die Menschen an bestimmten Arbeitsschritten zur Fertigung eines Endprodukts. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts und mit der Einführung des mechanischen Webstuhls und der Dampfmaschine änderte sich die Arbeit erneut. Durch die Industrialisierung wurden handwerkliche Arbeiten von Maschinen übernommen. Dadurch wurde die Produktion enorm gesteigert.

Als Henry Ford in den USA die Fließbandfertigung ins Leben rief, gab es einen erneuten Produktivitätssprung. Der Mensch war ein Teil der Fließbandfertigung. Er führte jedoch nur noch einzelne spezielle Handgriffe aus. Durch die technischen Errungenschaften wurde die Arbeit in zunehmendem Maß rationalisiert. Menschen übernahmen bei der Fertigung nur noch überwachende und steuernde Tätigkeiten.

In weiterer Folge verstärkten sich diese Effekte durch die dritte und vierte industrielle Revolution. Bereits in den 1970er-Jahren wurden viele Arbeiten automatisiert und technisiert. Maschinen verdrängten den Menschen immer mehr aus dem Produktionsprozess. In der heutigen vierten industriellen Revolution, die durch die Digitalisierung bestimmt wird, verschwinden sogar ganze Berufe. Die menschliche Arbeit verlagert sich mehr in den geistigen Bereich. Das betrifft zumindest jene Arbeiten, die durch Maschinen oder die künstliche Intelligenz getätigt werden können. Berufe im sozialen oder künstlerischen Bereich werden auch in Zukunft kaum von Maschinen oder der künstlichen Intelligenz ersetzt werden können.