Arbeit im sozialen Kontext
Arbeit spielt nicht nur in der Volkswirtschaft eine Rolle, sondern sie ist auch ein Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Arbeit definiert Menschen und weist ihnen zuweilen auch einen bestimmten gesellschaftlichen Status zu.
Der Wandel der Arbeit
Die Bedeutung der Arbeit hat sich in den letzten Jahrhunderten ebenfalls stark verändert. Früher arbeitete man, um zu leben oder zu überleben. In der heutigen Zeit ist Arbeit jedoch viel mehr als eine Existenzgrundlage. Arbeit bedeutet auch Selbstverwirklichung. Sie verleiht der menschlichen Persönlichkeit eine ganz besondere Bedeutung. Arbeit kann jedoch auch zu Konflikten führen, wie es heute oft der Fall ist. Der größte Konflikt ist dabei jener zwischen Arbeitswelt und Familie. Beides sollte, wie es oft heißt, unter einen Hut gebracht werden. Doch die Anforderungen an die Arbeit werden heute immer größer. Zwar wird die Arbeit nicht mehr, doch die damit verbundenen Anstrengungen steigen. Das gilt vor allem für die Bildung. Arbeit kann als Existenzsicherung nur dann sinnvoll ausgeführt werden, wenn das Bildungsniveau passt. Ohne Bildung bleibt vielen Menschen der Weg in die moderne Erwerbsgesellschaft vielfach verwehrt. Arbeit beherbergt deshalb auch ein enormes Konfliktpotenzial.
Arbeit für Männer und Frauen
Auch der Unterschied zwischen der Arbeit von Frauen und der von Männern hat sich verändert. Frauen verrichten heute in vielen Fällen die gleiche Tätigkeit wie Männer, werden aber dafür schlechter bezahlt. Dieser Konflikt wurde mittlerweile Gegenstand politischer Forderungen. Arbeit ist für Frauen gleich wichtig wie für Männer. Früher war es der Mann, der einer Erwerbsarbeit nachging und mit seinem daraus erzielten Einkommen die gesamte Familie ernährte. Frauen wurden zu Haushaltshilfen und zu Kindererzieherinnen. Durch den Strukturwandel in der Gesellschaft hat sich das Bild der Frau jedoch ebenfalls gewandelt. Dazu kommt noch, dass es in vielen Familien nicht reicht, wenn nur eine Person Geld verdient.
Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung – geschlechterabhängig?
Während die meisten Männer heute einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, bleiben Frauen vielfach in Teilzeitjobs oder geringfügigen Beschäftigungen hängen. Eine volle Erwerbstätigkeit erfordert, dass Beruf und Familie miteinander im Einklang stehen müssen. Beides braucht Zeit. Darin liegt der Kern vieler Probleme. Durch wachsende Anforderungen in der Arbeit ist es nicht mehr möglich, nur nach Vorschrift zu arbeiten. Überstunden sind in vielen Vollzeitjobs das tägliche Brot. Darunter leidet jedoch der Faktor Familie.
Arbeit dient heute in der Volkswirtschaft nach wie vor der Erzielung eines Einkommens. Sie bildet eine Lebensgrundlage. Dennoch reicht die Bedeutung der Arbeit weit über diese Grenzen hinaus.